Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, guten Tag. Ich freue mich auch hier zu sein. Schaut noch genauso aus wie in den 80ern,
stelle ich fest. Hat sich nicht viel verändert. Ich werde Ihnen heute mal zeigen, was wir zusammen
mit der Gerile in den letzten Jahren in Sachen Open Source unternommen haben. Zu Beginn erst mal,
wo ich herkomme, also unsere Ausgangslage. Ich gehe dann auf die Organisation von Open Konsequenz ein,
so haben wir uns genannt. Rede dann über Architektur und Qualität, also da könnte ich
sicherlich hier mehr drüber reden. Das ist der Vortrag, den wir in der Regel von Netzbetreibern
halten und dann noch kurz zum Ausblick. Es wird ungefähr eine dreiviertel Stunde dauern,
Sie können zwischendurch fragen oder auch am Ende. So, erst mal zu meiner Firma, also die
Main-Donau-Netzgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Energie in Nürnberg. Die Energie
gehört zu 60 Prozent in städtischen Werken und die der Stadt Nürnberg. Die anderen 40 Prozent
der Energie, die gehören der Tüger, aber man kann sagen, mehrheitlich sind wir ein kommunales
Unternehmen. Wir sind allerdings gesetzlich getrennt von unserer Muttergesellschaft.
Die Energienetz hat das Netz oder die Netze der Energie gepachtet. Das ist hier mal das
Versorgungsgebiet der Energie Netz GmbH. Wir betreiben in diesem Versorgungsgebiet Stromnetze,
circa 27.000 Kilometer lang Erdgasnetze, Fernwärmennetze nur in Nürnberg und das
Wassernetz in Nürnberg. Insgesamt sind es 680.000 Kunden, die wir versorgen. Hier ist jetzt mal die
Jahreshöchstlast von Strom dargestellt. Interessant deshalb, weil wir mittlerweile im Netz 42.000 EEG-
Anlagen haben, also das EEG ist das Erneuerbare Energiengesetz, das heißt, es sind Anlagen,
Photovoltaikanlagen oder Windanlagen, die Strom einspeisen. Insgesamt eine Leistung, die installiert
ist 1600 Megawatt, also mehr als unsere Jahreshöchstlast. Zum Vergleich mal unten, das hier in der Nähe,
sich befindende Atomkraftwerk Grafen-Rheinfeld, das hat eine Leistung von 1.300
Megawatt etwa. Ich selber, ich bin tätig in der Netzführung. Die Netzführung überwacht die Netze,
also wir überwachen sie 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Wir regeln, steuern und
entstören die Netze und die Netzführung nimmt auch Kundenanrufe entgegen über Störungen,
kein Strom zum Beispiel oder es riecht nach Gas und leitet dann die Entschwörung ein, Gefahrenabwehr,
also gerade wenn es nach Gas riecht, ist das natürlich eine Gefahr und sie entwickelt den Strom-
und Gastransport ab. Außerdem muss die Netzführung jede Menge Daten liefern, das ist zum Teil
gesetzlich vorgegeben, die Daten, die wir liefern müssen, zum Teil zum Beispiel an die Bundesnetzagentur.
Jetzt hier ist noch mal eine Seite zum MyDonau-Netz, für uns und für andere Netzbetreiber ändert sich
die Zeit zurzeit ziemlich stark und zwar kommt es daher, weil wir eben im Netz auch Erzeugung haben
aus diesen erneuerbaren Energien. Wir haben vorher eigentlich nur Strom geliefert, also wir waren ein
Versorgungsnetz, jetzt sind wir, wie es hier steht, eher schon ein Entsorgungsnetz, das heißt wir müssen
dafür sorgen, dass die erneuerbare Energie, also das im Wesentlichen Strom, aber auch Gas, dass sie
auch abgenommen wird, dass die übers Netz weg transportiert wird, das ist gesetzlich auch so
festgelegt und dadurch wird also der Spielraum, den wir im Netz haben, wird immer kleiner, das
Netz ist nicht mehr so großzügig ausgelegt wie früher, es wird immer schwieriger arbeiten im
Netz zu machen, also das ist alles sehr viel mehr auf Kante gestrickt, kann man sagen.
Das heißt, für uns hat sich die Zeit insofern geändert, wir müssen uns anpassen und wir machen
das natürlich im Wesentlichen mit IT. Dazu jetzt mal die Ausgangslage aus Sicht der Netz-IT,
also wir haben, wir betreiben ein Netzleitsystem, das ist unser wichtigstes System, SCADA nennt sich
das auch, Supervisory Control and Data Acquisition, dieses SCADA, das überwacht das Netz und das ist
historisch gewachsen, also es ist sehr alt und wenn wir jetzt Änderungen haben, die wir eben
permanent haben, dann müssen wir die von jedem Hersteller, also in Deutschland gibt es mehrere
Netzbetreiber, es gibt auch mehrere Hersteller von Netzleitsystemen anpassen lassen, das ist sehr
aufwendig, muss mal da schauen und dieses Netzleitsystem, das sehr alt ist, das ähnelt
immer mehr und mehr ein Flickenteppich. Also es wird anfällig, fehleranfälliger, es wird
aufwendiger und wir haben das Problem, wir wissen auch gar nicht, was da läuft, also wir können nicht
reinschauen, das ist eine Blackbox dieses Netzleitsystem, wir haben keine Ahnung, was da
wirklich für einen Aufwand anfällt und wir sind darauf angewiesen, dass uns die Hersteller sagen,
Presenters
Peter Herdt
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:49:38 Min
Aufnahmedatum
2016-06-28
Hochgeladen am
2016-07-05 14:33:16
Sprache
de-DE
Von der Energiewende zur IT-Wende. Auch die System-Landschaft der Netzbetreiber steht vor einem umfangreichen Veränderungsprozess – die Digitalisierung in der Energiewirtschaft hat massive Auswirkungen auf die IT-Strukturen. Fast 900 Betreiber von Stromnetzen gibt es in Deutschland. Die meisten dieser Unternehmen sind neben dem Betrieb der Stromnetze auch für die Gas-, Wasser- und Fernwärmenetze verantwortlich. Dabei ist der massive Einsatz von IT-Systemen längst unverzichtbar. Da von den Netzbetreibern unterschiedliche System zur Netzführung und den speziellen Aufgaben wie z. B. dem Last- und Einspeisemanagement eingesetzt werden, entwickeln viele System-Hersteller die gleichen Softwaremodule mehrfach parallel, zu hohen Preisen, mit langen Lieferzeiten und oftmals nicht optimaler Qualität. Das openKONSEQUENZ Konsortium will das ändern.
Von der Energiewende zur IT-Wende. Auch die System-Landschaft der Netzbetreiber steht vor einem umfangreichen Veränderungsprozess – die Digitalisierung in der Energiewirtschaft hat massive Auswirkungen auf die IT-Strukturen.